Valenciennes Spitze ist eine geklöppelte Netzgrundspitze mit durchlaufenden Fäden. Die floralen Motive sind im Leinenschlag gearbeitet und von einem Ganzschlagring umgeben. Kleine Dreher strukturieren die Motive. Konturfäden werden nicht verwendet.
Durch die Flechter ist die Herstellungsweise der Valenciennes-Spitzen sehr zeitaufwändig, was sie sehr teuer, aber auch robust macht. Da die Spitze sehr beliebt war, findet man sie häufig als Maschinenspitze.
Man unterscheidet:
Valenciennes Spitzen mit runder Masche sind ab 1650 nachgewiesen.
Valenciennes Spitze mit runder Masche aus der Sammlung Deutsche Spitzengilde e.V. Inv.-Nr. 1590
Runde Masche, Detail aus Inv.-Nr. 1590
Valenciennes Spitzen mit eckiger Masche sind ab etwa 1740 entstanden; ab dem 19. Jahrhundert werden Zusatzpaare eingehängt. Als Faustregel gilt: je mehr Halbschläge im Flechter und je mehr Zusatzpaare im Motiv, desto jünger die Spitze.
Valenciennes Spitze mit eckiger Masche aus der Sammlung Deutsche Spitzengilde e.V. Inv.-Nr. 1596
Eckige Masche, Detail aus Inv.-Nr. 1596