Als Sol-/Sonnenspitzen werden alle Spitzen bezeichnet, die ein strahlenförmiges Grundgerüst aufweisen. Dabei bilden alle radialen Fäden, übereinanderliegend, den Mittelpunkt eines Kreises.
Die Teneriffa-Spitze (Nadelspitze) ähnelt im Ergebnis der Sol-Spitze (Doppeldurchbruchspitze), unterscheidet sich aber in ihrer Herstellung. Da sie ohne Grundgewebe gearbeitet wird, zählt sie zu den Nadelspitzen. Bei der Teneriffa-Spitze wird ein Kreis mit Stecknadeln auf eine feste Unterlage gesteckt. Ein Faden wird dann hin- und hergeführt; so entsteht ein Grundgerüst, das den Speichen eines Rades ähnelt. In dieses Grundgerüst wird anschließend das Muster mit einer Nadel eingewebt. Ist die Arbeit beendet, können die Stecknadeln gezogen werden. Abschließend werden die kreisförmigen Einzelmotive zu größeren Stücken zusammengenäht, daher weist die Teneriffa-Spitze immer Nähte auf. Das Ergebnis ist eine filetartige Nadelspitze.
Eine Arbeitsanleitung von Thérèse de Dillmont finden Sie hier.
Später ersetzten runde, mit Leder überzogene Holzspindeln, sogenannte Piqués, die Stecknadeln auf der festen Unterlage zur Herstellung der radialen Grundform. Runde Holzspindeln für Teneriffa-Spitzen sehen so aus.
In den 40/50er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelte Gerd Paul eine Metallspindel, die das Spannen der Fäden und das Herauslösen der fertigen Spitze vereinfachen sollte. Sie war vor allem bei Hobbyspitzenmacherinnen sehr beliebt. Metallspindeln sehen Sie hier.
Ähnlich arbeitet auch der Crazy Daisy Winder.