Geknotete Nadelspitzen des Orients werden mit einer Nadel, sehr feinem Garn und ohne Mustervorzeichnung gearbeitet. Während der Arbeit zeigt die Nadel von der Stoffkante weg; sie arbeitet einen einfachen Schlingstich, der in Reihen hin- und zurück geführt wird. Da die Arbeit nicht gewendet wird, benötigt man zwei verschiedene Knoten. Die knotenähnliche Verdickung entsteht, indem der Faden einmal um die Nadel geschlungen und dann erst durchgezogen wird. Die orientalische Nadelspitze weist eine dichte Struktur auf.
Man unterschiedet geknotete Nadelspitzen, die ohne Untergrund gearbeitet werden und jene, die auf einem Untergrund gearbeitet werden.
Geknotete Nadelspitzen ohne Untergrund
Orientalische Nadelspitzen
Armenische Nadelspitze
Palästinaspitze/Jaffa
Türkische Nadelspitze
Geknotete Nadelspitzen auf Untergrund
Chebka/Tunesische Spitze/Arabische Spitze
Chebka/Chbika ist eine geknotete Nadelspitze, die auch als tunesische oder arabische Spitze bezeichnet wird. Mit einem Faden und einer Nadel werden geknotete Stiche in Hin und Rückreihen gearbeitet, die Arbeit wird nicht gewendet. Traditionell arbeitet man Chebka ohne Vorzeichnung, auf einer biegsamen Papier- oder Stoffunterlage. Hierauf wird zunächst die Breite der gewünschten Spitze durch zwei Linien, maximal handtellerbreit, eingezeichnet, dann werden diese mit Führungsschlaufen markiert. An den markierten Linien müssen die ersten Knotenstiche gesetzt werden; anschließend kann der Zwischenraum mit Mustern vervollständigt werden. Chebka-Muster haben einen geometrischen Charakter und glatte feste Ränder; traditionell finden sie als Verbindung zwischen zwei Stoffbahnen Verwendung.