Die Ragusaner Spitze ist eine geklöppelte Bänderspitze mit durchlaufenden Fäden. Sie wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach den Vorbildern venezianischer Musterbücher in der königlichen Musterklöppelschule in Schneeberg entwickelt. Das schmale Leinenschlagband ist immer gleich breit und wird sehr dicht gearbeitet. An beiden Seiten des Bändchens befinden sich Umkehrschläge, die ohne Nadeln gearbeitet werden. Das Muster erhält seinen Halt durch geflochtene Ösen am Rand des Bandes, die um eine dicke Picotnadel gelegt werden. Kleine Löcher im Leinenschlagband entstehen durch Teilung und Wiedervereinigung des Bandes.
Ragusaner Spitze
Entwurf: Heike Beckers-Hartl nach einer Musterzeichnung aus Le Pompe, Libro Secondo, Blatt 26. Venedig, vermutlich 1560
Hrsg.: K. K. Oesterr. Museum: Venetianische Musterblätter aus dem XVI. Jahrhundert für Passementerie-Arbeiten und verwandte Techniken. Wien, 1879
Ausführung: Bärbel Oppermann