Europäische Nadelspitzen gelten als die Mutter aller Spitzen-Techniken; sie sind etwa im 16. Jahrhundert in Italien entstanden. Auf einer festen Unterlage wird ein Muster gezeichnet, auf dieses zunächst ein Grundgitter gesetzt und dann ausgestickt. Anschließend kann die Unterlage entfernt werden. Man unterscheidet Venezianische (ital. Barockspitze, ohne Grund) und Französische Nadelspitzen (Ende 17. Jahrhundert, mit Grund).
Es gibt verschiedene Arten von Europäischen Nadelspitzen:
Punto in aria
Der Punto in aria ist eine „frei in der Luft“ gearbeitete Nadelspitze im Knopflochstich. Das zum Sticken benötigte Stützgerüst wird aus gespannten Fäden, ohne Verwendung von Stoff, gebildet. Der Punto in aria ist gekennzeichnet durch Zacken mit symmetrischen Mustern, ermöglicht aber auch eine freie Mustergestaltung.
Reticella
Venezianische Nadelspitzen
Französische Nadelspitzen
Claudia Schuster